Wie bereits aus dem Namen erkennbar, wird Line Dance nebeneinander oder hintereinander in Reihen, gelegentlich auch im Kreis getanzt. Dabei wiederholen sich die Tanzschritte in regelmäßigen Abständen, was dem Formationstanz sehr nahe kommt.
Jedoch besteht der wohl größte Unterschied darin, dass jeder Tänzer meistens für sich, also solo tanzt.
So ergibt sich ein Gesamtbild aus vielen einzelnen Tänzern, die alle zu der selben Choreographie und synchron tanzen.
Einige Tänze bestehen nur aus einzelnen wenigen, festen Figuren, andere benötigen sehr viele sich wiederholende Taktschläge. Jedoch ist es so, dass sich jede Tanzfigur in der Regel aus relativ einfachen Grundfiguren zusammensetzt, die je nach Tanz beliebig variiert werden können. Wirklich neue Tanzschritte entwickeln sich meist nur selten und sind oft nur Abwandlungen der bereits bekannten.
Die Tänze selber lassen sich auf alle möglichen Rhythmen tanzen.
Grundsätzlich gibt es folgende Kategorien:
„Rise And Fall“ (entspricht in etwa dem Walzer),
„Lilt“ (Polka, Swing),
„Smooth“ (Foxtrott),
„Latin“ (Cha-Cha, Rumba) und
„Funky“ (Hip-Hop, Pop etc).
Hobbytänzer verbinden das Schöne miteinander – sie tanzen insbes. wegen der Musik und der Bewegung. Somit unterscheiden sie sich von reinen Tanzsportlern, bei denen der Tanz als solcher im Vordergrund steht und wo die Musik nur Mittel zum Zweck und nicht stilabhängig ist.
Line Dance hat in den letzten Jahren sowohl als Freizeitsport wie auch im Turniersport immer weiter an Bedeutung gewonnen.
Die Tanzrichtung an sich kommt ursprünglich aus den ländlichen Tänzen der ersten Siedler in Amerika.
Jedoch wurden durch die vielfältigen Elemente so viele neue Akzente gesetzt, dass sich mittlerweile eine eigenständige Tanzform entwickelt hat. Dadurch besitzt der europäische Line Dance durch seine vielfältigen Schrittfolgen und Bewegungen Tanzelemente aus fast allen europäischen Tänzen.
Um den Line Dance populärer zu machen, wurde er in den 1970er zu einer sportlichen Tanzform weiterentwickelt.
1978 wurde der Tanzstil durch „Saturday Night Fever“ weltberühmt. Ebenso wurde er nochmal 1980 in dem John Travolta Film „Urban Cowboy“ aufgenommen.
Der endgültige Erfolg stellte sich jedoch erst 1995 mit dem Hit „Achy Breaky Heart“ von Billy Ray Cyrus ein.
Heutzutage tritt die ursprüngliche Country-Musik immer weiter in den Hintergrund und wird immer stärker durch New Country und Country Rock ersetzt.
Der Ursprung der Musik stammt aus den Anfängen der ersten Kolonisierung aus England, Schottland und Irland.
Innerhalb der USA gelten die Regionen der südlichen Appalachen, Kentucky und Tennessee als Geburtsstätte des Country. In den abgelegenen Bergsiedelungen war es die einzige Unterhaltungsmöglichkeit, um die harte Arbeit der Bevölkerung zu lindern. Die meistens aus Balladen bestehende Musik wurde von fahrenden Händlern verbreitet und fand nach und nach immer mehr Anhänger, jedoch musste erst noch einen Namen für die Musik der Landbevölkerung gefunden werden – teilweise wurde sie einfach nur als „Old Time Muisic“ oder „Mountain Music“ bezeichnet.
Als Instrument wurde meistens die Fiddle (= Fiedel/Geige) verwendet. Sie war billig, leicht herzustellen und einfach zu transportieren. Gelegentlich wurde sie durch ein Waschbrett als Rhythmus-Instrument unterstützt.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts wurde von afroamerikanischen Sklaven das Banjo übernommen, zu dem sich am Anfang des 20. Jahrhunderts noch die Gitarre und Mandoline gesellte.
Die heutige Countrymusik entstand in den 1920er Jahren in den USA: dort wurde 1923 die erste Schallplatte produziert, und 1925 sendete der erste Country-Radiosender (Ole Opry Show) an die Radioempfänger in Nashville. Interessant ist dabei, dass am 2.10.1954 ein junger Künster vor das Mikrophon trat, jedoch wurde ihm nach der Darbietung geraten, lieber weiter als Lastwagenfahrer zu arbeiten und nicht als Musiker. Der junge Mann hielt sich aber nicht an diesen „Ratschlag“, und so wurde der Künstler Elvis Presley geboren!
Ab 1929 wurde Country oft mit Western zusammengeworfen: in diesem Jahr betraten zum ersten mal singende Cowboys die Filmleinwand. Von dort an wurden in den amerikanischen Charts Country und Western in der gleichen Kategorie geführt. Später wurde die Westernmusik zwar eine Stilrichtung des heutigen Country, darf aber dennoch nicht damit gleichgestellt werden.
1934 wurden die ersten Western Swing Titel von Bob Wills und seinen Texas Playboys gespielt. Diese Musik war buchstäblich dafür geschaffen, in der rauhen und brutalen, männerdominierten Welt zwischen Ölförderanlage und dunkel-verruchter Kneipe für lautstarke Stimmung bei wettergegerbten und trinkfesten Arbeitern zu sorgen.
1968 startete der erste Country Rock Titel, der von Kalifornien aus seinen Siegeszug durchs Land antrat.
Trotz aller Rauhbeinigkeit suchte Country ab 1980 den Schulterschluss mit der Popmusik, was Dolly Parton und Kenny Rogers populär machte. Diese „Verwässerung“ erzeugte prompt ab 1986 die akustische Gegenwehr der Neo-Traditionalisten, eingeleitet durch Randy Travis, Steve Earle und Lyle Lovett.
Auf der Suche nach optimaler Vermarktbarkeit läutete ab 1990 New Country das Zeitalter hoher Verkaufszahlen ein. Garth Brooks, Faith Hill, Shania Twain, LeAnn Rimes und Lee Ann Womack verhalfen dem Kommerz zum Sieg über den wieder aufgekeimten Traditionalismus. Damit auch wirklich alle Zielgruppen angesprochen werden konnten, gab es Alternative Country als Zugabe obendrein. So konnte sich auch die „Generation Punk“ authentischem Country-Genuss hingeben. R.E.M. mögen hier stellvertretend für viele Künstler genannt sein.
Wie man aus dem Begriff „Line Dance“ schon heraushört, handelt sich hier um gewisses sportliches Tanzen.
Bei anderen Sportarten wie z.B. dem Handball oder Fußball würde wohl keiner auf die Idee kommen, im Anzug oder in Pantoffeln auf dem Spielfeld zu erscheinen.
Doch wie es nun mal so ist, gibt es auch hierzu viele verschiedene Ansichten.
Line Dance als Tanzsport
Wer regelmäßig das Tanzbein schwingt und dies auch noch professionell, sollte unbedingt auf gutes Schuhwerk achten um seine Gesundheit nicht zu gefährden; hierbei also sollten anstatt klobiger Cowboystiefel besser bequeme Sneakers getragen werden, welche extra für den Tanzsport gedacht sind.
Line Dance als Hobby
Im Hobbybereich des Line Dance halten sich vor allem viele Clubs und Vereine auf. Aber auch hier hat man den Weg zu Sneakers und Co inzwischen gefunden. Dennoch variieren hier die Geschmäcker, denn die Liebe zur Countrymusik und dem damit verbundenen „Western Feeling“ leben viele beim Line Dance aus. Hier trifft man Sneakers neben Boots, Clubshirts neben dicken Fransenwesten/Hemden, Westernhüte neben blankem Kopf etc. etc….
Meistens ist es jedoch so, dass sich auf Tanzveranstaltungen (Line Dance Parties) die einzelnen Vereine und Clubs wiederum einig sind, was ihr Outfit angeht. Dort werden meistens Stiefel und die jeweiligen Clubshirts oder sonstige Hemden oder Blusen auf Jeans getragen, welche beim Training oft zu Hause gelassen werden.
Line Dance und Countrymusik-Liebhaber
Wer die Countrymusik liebt und auch im „Wilden Westen“ zu Hause ist, der wird auf eine Veranstaltung natürlich in vollem Cowboy-Outfit erscheinen, was jedoch weniger mit dem Tanzen zu tun hat …….!